Vor dem kulturellen Hintergrund der Luge analysiert diese Studie die drei Komponenten von Moerikes Poetik: Traum, Erinnerung und Imagination sorgen im wechselseitigen Zusammenspiel fur eine Kunst der schoenen Tauschung. Dabei nimmt sich die uberwiegend kulturhistorisch und zum Teil psychoanalytisch inspirierte Arbeit ebenso der Lyrik wie der Prosa und der Briefe Moerikes an. Die Untersuchung des Maler Nolten unter den Vorzeichen von Luge, Tauschung und Betrug foerdert eine Vielzahl von neuen Aspekten zu Tage; tiefgreifende Figurenanalysen zeigen die Protagonist(inn)en von Moerikes Roman im golden-grunen Licht der schoenen Tauschung und widerlegen die "hubsche, grundlich erlogene Fabel" (Hermann Hesse) vom naiven Biedermeier-Dichter. Selbst das Stiefkind der Forschung, die schwierige Marchen-Legende Die Hand der Jezerte, findet eine schlussige Interpretation und wird sinnvoll in Eduard Moerikes Leben und Werk integriert.