'Subsumtion' ist ein traditionsreicher Terminus der Jurisprudenz. Sein Verständnis geht auf einen etablierten logischen Gebrauch zurück. Anders als in der Logik ist das Verfahren der Subsumtion in der Juristischen Methodenlehre jedoch umstritten. Nicht einmal der Sinn des Wortes steht hier fest. Er schwankt je nach Standort, Sichtweise und Sprachgebrauch des Verwenders. Die im vorliegenden Band versammelten Positionsbestimmungen methodologisch versierter Wissenschaftler aus Philosophie und Rechtswissenschaft reichen vom aristotelischen Ansatz über kantische und hegelsche Konzeptionen bis hin zu aktuellen Methodenmodellen hermeneutischer, pragmatischer, phänomenologischer und rhetorischer Rechtstheorie. Mit diesen durchaus differierenden Modellen hat intradisziplinär, innerhalb der juristischen Teildisziplinen, bereits begonnen, was hier interdisziplinär bestärkt werden soll: das durch schlagwortartigen Gebrauch abgestumpfte Wort Subsumtion zu einem geschärften Begriff werden zu lassen. Der Untertitel des Bandes weist ihm die Funktion eines "Schlüsselbegriffs" der Juristischen Methodenlehre zu, dessen Erörterung den Zugang zu unterschiedlichen Methoden und Stilen richterlicher Urteilsbildung eröffnet. Die Herausgeber hoffen, mit ihrem Sammelband dokumentieren zu können, daß Subsumtion ein Thema für die Jurisprudenz und für die Philosophie ist, besser noch: für die Philosophie der Jurisprudenz.