Der Ehetraktat In primis hominibus entstammt einer der renommiertesten Schulen der Fruhscholastik und diente als Quelle fur jene Sentenzensammlungen der Schule von Laon, die in fast allen mittelalterlichen Bibliotheken Europas zu finden waren. Um so dringender stellt sich die zu Beginn der Arbeit thematisierte Frage nach den unmittelbaren Quellen, aus denen seinerseits der Verfasser dieses anonym uberlieferten Traktates schoepfte. Die inhaltliche Auswertung des Textes setzt sich nicht nur mit den damals aktuellen theologischen und rechtlichen Problemkreisen zum Thema Ehe auseinander, sondern beleuchtet daruber hinaus auch deren zeitgenoessischen Hintergrund. Die im Anhang abgedruckte Arbeitsedition basiert vor allem auf den Vorarbeiten von R. Weigand und H. Zeimentz, die bereits in den siebziger Jahren die Edition von In primis hominibus planten, sowie auf eine fruhe Studie von B. Grimm.