Arbeiten zur Syntax gesprochener Sprache verdeutlichen immer wieder, dass Interagierende sich sowohl bei der Produktion als auch Rezeption von Äußerungen an konstruktionellen Schemata („constructions“) orientieren. Mit dem vorliegenden Sammelband werden systematische Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Ansätzen der „Construction Grammar“ und interaktional ausgerichteten Studien zur Grammatik der gesprochenen Sprache aufgezeigt. Die empirischen Analysen widmen sich verfestigten Konstruktionen unterschiedlicher Komplexität in deutschen und englischen Kommunikationssituationen. Statt grammatische Strukturen, ihre Formen und Funktionen kontextlosgelöst zu betrachten, studieren die Beiträger Grammatik im konkreten Interaktionsprozess und beziehen dabei bislang meist ausgesparte Phänomene wie die Prosodie, die Dialogizität und die Prozesshaftigkeit sprachlichen Handelns in die Analyse grammatischer Konstruktionen mit ein.