Die Arbeit ist eine semantisch-syntaktische Untersuchung verbaler Bezeichnungen fur die Fortbewegung in den vier Evangelien und der Apostelgeschichte der Bibelubersetzung Luthers von 1546. Um Anhaltspunkte fur einen diachronen Sprachvergleich des Fortbewegungswortschatzes zu gewinnen, werden neben den Luthertexten die griechischen und lateinischen Ubersetzungsgrundlagen herangezogen, sowie die entsprechenden Texte aus je einer vorlutherischen ober- und niederdeutschen Bibel. Die Analyse ergibt u.a., dass die Lutherbibel im zugrundegelegten Korpus doppelt soviele Verballexeme zur Fortbewegungsbeschreibung wie die zum Vergleich herangezogenen vorlutherischen Texte enthalt. Ausserdem ist zu erkennen, dass Luther genauer zwischen der Fortbewegung in der Nahe und Ferne, verschiedenen Phasen der Fortbewegung und der Bewegung unterschiedlicher Subjekte unterscheidet. Die Ausdrucksmoglichkeiten der Lutherbibel sind durch die Nutzung verschiedenartiger Wortbildungsstrukturen, vor allem durch Komposition mit Partikeln und Doppelpartikeln vervielfacht."