Die Debatten um die Beziehungen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen scheinen diversen Konjunkturkurven zu folgen. Aufschwung erfahren die Debatten dann, wenn ein Ereignis auf mögliche Beziehungsdefizite hinweist, dieses Ereignis medial weit verbreitet und zu einem Schlüsselereignis wird. Wie gelingt es, mit derartigen Ereignissen den Widerstreit zwischen „dem Islam“ und „dem Westen“ zu inszenieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Buch. Probate Mittel, um mit antiislamischen oder antiwestlichen Inszenierungen die Erwartungen eines Publikums zu treffen, scheint der inszenierte und dramatisierte Einsatz von Symbolen, Metaphern und Mythen zu sein. Die inszenierte Argumentation vom „islamischen Terrorismus“ reicht offenbar, um die Mythen von den Moslems, die alle den Jihad wollen, zu aktivieren. Die skandalträchtige Mohammed-Karikatur oder ein Schmähvideo über den Propheten liefern das „Bild“ von der „westlichen“ Bosheit, die nicht mehr begründet werden muss. Vor dem Hintergrund zahlreicher empirischer Befunde werden die sozialpsychologischen Prozesse und Folgen derartiger Inszenierungen analysiert. Am Ende stehen die Frage „Gibt es nichts Wichtigeres?“ und eine Empfehlung „Aussteigen aus dieser Inszenierungsfalle und ein neues, besseres Spiel beginnen.“