Schon längst sind auch in der Bundesrepublik die Grenzen zwischen einheimisch und eingewandert fließend, denn immer mehr Menschen leben in bikulturellen Beziehungen und immer mehr Kinder haben Eltern verschiedener nationaler Herkunft. Bikulturalität in möglichst vielen Facetten des Alltags aber auch der Wissenschaft vorzustellen, ist ein Ziel dieses Buches. Es geht der Frage nach, wie junge Menschen mit Mehrfachzugehörigkeiten umgehen und wie sie ihre Identitäten jenseits starrer Kategorisierungen konstruieren. Dabei bringen Begriffe wie der der kulturellen Hybridität neue Ansatzpunkte in die Debatten zu Identität und Zugehörigkeit. Die einzelnen Fallstudien dieses Buches zeigen, wie unterschiedlich solche Identitätsdiskurse in verschiedenen Gesellschaften verlaufen können und wie viele Experimente unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit bereits stattfinden. Was diese für die Lebenspraxis der Individuen und für das Selbstverständnis der Gesellschaften bedeuten, ist eines der spannenden Zukunftsthemen, das insbesondere den Verband binationaler Familien und Partnerschaften beschäftigt.