Wenn wir Musik horen, erleben wir die auf uns einsturmende Abfolge von Klangen im allgemeinen nicht als chaotisches, undurchschaubares Durcheinander, sondern als wohlgeordnete, strukturierte und -logische- Abfolge der musikalischen Gestaltungselemente. Wir sind in der Lage, den Fluss der Musik zu gliedern, einzelne musikalische Objekte zu identifizieren und Beziehungen zwischen diesen Objekten herzustellen. Als theoretischer Rahmen zur Erklarung dieser von unserer Wahrnehmung geleisteten Konstruktion der Musik wird, ausgehend von ganzheitlich-gestalthaften, konstruktivistischen und schematheoretischen Grunduberlegungen, das Modell musikalischer Stil-, Form- und Strukturschemata entwickelt und in einer umfangreichen empirischen Untersuchung auf seine Stichhaltigkeit uberpruft. Hierbei wurde 84 Versuchspersonen auf der Basis eines eigens zu diesem Zweck komponierten Musikstucks eine Wiedererkennungsaufgabe gestellt und dies im Verlauf von zwei Wochen zweimal wiederholt. Die Ergebnisse zeigen die Nutzlichkeit des schematheoretischen Ansatzes und erlauben aufschlussreiche Einblicke in die Prinzipien der musikalischen Kognition. An English summary is included."