Die Gestaltungsmöglichkeiten des Verhältnisses von öffentlicher und privater Wirtschaft stehen nicht erst gegenwärtig im Blickpunkt des Interesses. Als Lösungsvorschläge für die Krise der kommunalen Haushalte werden seit Ende des 19. Jahrhunderts Modelle diskutiert, die auf die Übernahme von Organisationsformen der Wirtschaft in die öffentliche Verwaltung abzielen und die Reichweite kommunaler Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik ändern sollen.
Dieser Band geht auf eine Tagung des Arbeitskreises für kritische Unternehmens- und Industriegeschichte zurück. In ihm analysieren Historiker, Ökonomen, Politik- und Verwaltungswissenschaftler die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung und das Verhältnis von Kommunen und Unternehmen. Anhand von Beispielen aus Klein-, Mittel- und Großstädten des Ruhrgebiets, aus Süd- und Südwestdeutschland geht es insbesondere um die Einflußnahme von Unternehmen auf kommunale Entscheidungen, die Rolle und Tätigkeit einzelner Städte als Arbeitnehmer und Unternehmer, die Möglichkeit kommunaler Wirtschaftsförderung sowie um Formen betriebswirtschaftlicher Steuerungsmodelle in Kommunen in historischer Perspektive.