Die Arbeit beschaftigt sich mit der Kapitalbilanzliberalisierung in der Volksrepublik China und greift dabei unter anderem zwei umstrittene Fragestellungen aus theoretischer und empirischer Sicht auf. Sie untersucht erstens die Frage des Gradualismus im Vergleich zum "Big Bang"-Ansatz beim volkswirtschaftlichen Reformprozess sowie die richtige Sequenz einzelner Teilliberalisierungen. Zweitens analysiert sie die Auswirkungen von auslandischen Direktinvestitionen (FDI) auf eine Volkswirtschaft. Es wird empirisch nachgewiesen, dass Chinas ausschliessliches und graduelles Zulassen von FDI sich bislang positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ausgewirkt hat. Dies ist insbesondere der Fall aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes, das durch Handelsbeschrankungen, ineffiziente Kapitalmarkte, ein nahezu bankrottes Bankensystem, Korruption und Ineffizienzen durch staatliche Beteiligung und Intervention in der Industrie gekennzeichnet ist. Es wird daruber hinaus gezeigt, dass durch die direkten Kapitalzuflusse und damit verbundenen positiven Externalitaten eine Aufwertung des realen Wechselkurses im Sinne des Balassa-Samuelson-Theorems zu erwarten ist.