Am Beispiel der Freudschen Moses-Michelangelo-Studie wird die generelle Beziehung von Kunsterschliessung, Lebenserfassung und Kulturverstandnis thematisiert. Im Sinne eines Durchgangs durch Teilthematiken und des Freilegens von Spuren in den Schichtungen des Themas wird die spannungsreiche Variante von kulturgeschichtlichen und lebensgeschichtlichen Konstellationen erforscht. Dabei dient die Freud-Studie -Der Moses des Michelangelo- als besonderes Beispiel, an dem die -Erlebnisfiguren- psychoanalytischer Kunstanalyse eruiert, im Vergleich mit Daten und Deutungen der kunsthistorischen Forschung nachgezeichnet und in ihrer Dignitat uberpruft werden konnen. Am Moses Michelangelos wird dargestellt, wie differenziert das Bild wird, wenn die verschiedenen Verstehensebenen von Psychoanalyse, Religions-, Sozial- und Kunstgeschichte miteinander so in Beziehung gebracht werden, dass sie nicht additiv nebeneinander stehen, sondern sich wirklich ineinander verzahnen und erganzen."