Religiose Vielfalt ist nicht erst eine Erscheinung der "westlichen Moderne". Vielmehr existierten schon in fruhen Zeiten und an verschiedenen Orten der Welt oft mehrere Religionen nebeneinander, sei es dass diese unterschiedlichen Ursprungs waren oder sich aufgrund divergierender Auffassungen der religiosen Akteure innerhalb einer gemeinsamen Tradition ausdifferenzierten. Nicht immer war und ist diese Koexistenz eine friedliche. Die Religion der anderen wird haufig als "deviant" wahrgenommen oder gar als "nonkonformistisch" stigmatisiert und sanktioniert, bis hin zur physischen Vernichtung der "Devianten". Im vorliegenden Band gehen vierzehn ausgewiesene Wissenschaftler_innen aus den Fachgebieten Religionswissenschaft, Soziologie, Sinologie und Judaistik aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive und anhand diverser Fallbeispiele aus Geschichte und Gegenwart der Frage nach, unter welchen Umstanden, aus welchen Grunden und mit welchen Folgen religiose Pluralitat als Problem wahrgenommen wird. Das Buch verbindet so systematische Fragestellungen mit empirischen Fallbeispielen und liefert damit eine ausgezeichnete Grundlage fur die Erforschung des gesellschaftlichen Umgangs mit religioser Pluralitat.