EINIGE ASPEKTE DES NORMALVERHALTENS VOM HUHN. K. Vestergaard In der vorliegenden Arbeit werden einige Aspekte des Normalverhaltens des Haushuhnes dargelegt, die fUr das Wohlbefinden von Bedeutung sind. Das Sozial- verhalten des Haushuhnes ist dem seiner Vorfahren, dem Bankivahuhn, sehr ahnlich: Beide streben sie das Zusammenleben in kleinen Gruppen an - wenn moglich in abgelegenen Gebieten - und sie formen innerhalb jeder Gruppe eine Rangordnung, die durch soziale Kontakte und Auseinandersetzungen aufgebaut und aufrechterhalten wird. Verwilderte HUhner konnen in der Wildbahn Uber- leben und sich fortpflanzen. Die sozialen Auseinandersetzungen bei den Haus- und BankivahUhnern zeigen sich im gegenseitigen Picken, Anspringen, Sporentreten, Drohen, Ausweichen, Imponier- verhalten und "irrelevanten" Bewegungen. Einige dieser "irrelevanten" Bew gun- gen sind typische Uebersprungshandlungen ohne direkte Funktion wah rend der agonistischen Auseinandersetzung; sie konnten jedoch die Stimmungslage des Tieres ausdrUcken. Agonistisches Verhalten wird immer dann hervorgerufen, wenn ein Tier in das Umfeld eines anderen Artgenossen kommt; die Grosse des Umfeldes hangt yom Wirkungsradius des entsprechenden Huhnes abo 1m allgemeinen sind Agressionen unter freilebenden Haus- und WildhUhnern selten. Das Verhalten vor der Eiablage setzt sich zusammen aus dem sich Entfernen von der Gruppe, dem Nestsuchlaut, dem fUhrenden Begleiten und Aufsuchen moglicher Nestplatze durch den Hahn, den Nestbauhandlungen und dem Sitzen auf dem Nest. Das Nestbauverhalten besteht aus einigen wenigen Verhaltensmustern. Das der Eiablage vorausgehende Verhalten ist hormonal durch den postovulatorischen Follikel des zu legenden Eies gesteuert. Sowohl Oestrogen als auch Progesteron sind fUr das Verhalten vor der Eiablage von Bedeutung.