Ziel dieser mehrbändig angelegten, historisch-soziologischen Arbeit ist ein Vergleich zweier Gesellschaftsformationen Europas, die in spezifischer Weise als ?modern? bezeichnet werden, die sich in mancher Hinsicht ähnlich sind, wenn sie auch zeitlich weit auseinander liegen. Es ist zum einen das Europa von 1870 bis 1920 und das vom 2. Weltkrieg bis heute. In der ersten Periode setzte sich der Nationalstaat allgemein durch und die Massendemokratie etablierte sich und die Industrialisierung erfasste größere Teile Europas. Hierin fand der erste demographische Übergang statt und die Anfänge eines modernen Sozialstaates wurden hier gelegt. Mittels einer solchen Strukturgeschichte der Europäischen Gesellschaft legt der Autor eine Analyse der langfristigen Differenzierungs- und Reintegrationsprozesse der europäischen Gesellschaften vor, in deren Verlauf sich unterschiedliche soziale Morphologien, organisatorische und institutionelle Strukturen und Systeme oft unterschiedlicher Stabilität herausbildeten.