Ein Buch mit dem Titel "Mobilität älterer Menschen" muss hohe Erwartun gen wecken, da es sich zugleich mit zwei bedeutsamen gesellschaftlichen Fragestellungen befasst: dem Thema "Mobilität" und der demographischen Entwicklung. Mobilität wird in dem vorliegenden interdisziplinären Buch nicht nur als beobachtbares, direkt quantiflzierbares Phänomen etwa in Form der Zahl der zurückgelegten Kilometer oder Wege aufgefasst, sondern viel mehr als Qualität im Sinne von Möglichkeiten und Spielräumen einer Person, zwischen Zielen, Zeitpunkten, Routen und Verkehrsmitteln wählen zu kön nen. Eine Person, die in ihren räumlichen und zeitlichen Bezügen Spielräume besitzt, verfugt über die Beweglichkeit, die fiir ein selbstbestimmtes Leben sowie fiir eine aktive Auseinandersetzung mit Umweltanforderungen erfor derlich ist. Probleme, die sich im Zusammenhang mit älteren Autofahrern und Auto fahreinnen stellen, sind seit Beginn der 90er-Jahre zunehmend ins Blickfeld gerückt. Das wachsende Forschungsinteresse lässt sich an der Vielzahl von Publikationen und Kongressen zu diesem Thema belegen. Der wesentliche Grund ist die demographische Entwicklung in der westlichen Welt in Rich tung einer "alternden Gesellschaft", in der der Anteil älterer Menschen höher ist als je zuvor. Inzwischen sind es längst nicht mehr nur die älteren Men schen am Steuer eines Pkw, auf die sich die Fragen von Forschung und Pra xis richten, sondern allgemein die älteren Menschen, die, wie die jüngeren Altersgruppen, mobil sein wollen und mobil sein müssen, um Ziele, die nicht immer "gleich um die Ecke" liegen, erreichen zu können.