Koerperbilder sind stets an den Begriff der Kulturalitat gebunden. Er bezeichnet sowohl das menschliche Angewiesensein auf die kulturelle Sphare als auch die Bedingtheit durch sie. Die Formen und Muster des subjektiven Erfahrens, Erlebens und Wahrnehmens unterliegen der Dynamik von geschichtlichem Wandel und lokaler Differenzierung. Die daraus resultierende Pluralitat bestand immer schon, jedoch erst die Globalisierung verbindet das zuvor raumlich Getrennte in der einen, globalisierten Welt, in der neben den "ausseren Welten" immer mehr auch die "inneren Welten" aufeinandertreffen mit ihren je eigenen Wertesystemen, Glaubensuberzeugungen und Lebensformen. Das Projekt analysiert anhand von "Koerperbildern" die hochkomplexen Kommunikations-, Interaktions- und Transformationsprozesse, die durch die beschleunigende Zunahme kultureller Begegnungen ausgeloest werden. Mit der Freiheitserfahrung eng zusammenhangende Phanomene (Verantwortung, Scham, Schuld- und Handlungsfahigkeit etc.) wie auch Erfahrungen der Unfreiheit (Schicksal, Zufall, Bestimmung, Konventionen, Gewalt etc.) bestimmen unser Leben (zumindest nach unseren Vorstellungen). Die durch die interkulturelle Arbeit und Erfahrung gewandelte Selbstwahrnehmung scharft die Wahrnehmung der kulturellen Bedingtheiten eigener und anderer Positionen.