Bild, was wir geben koennten, etwas weiter auszugestalten und etwas uber- sichtlicher zu machen. Man koennte oft geneigt sein, wie dies in den letzten Jahren nicht selten versucht worden ist, Anlehnung an vergleichend physiologische Tatsachen zu suchen. Dies erscheint um so verstandlicher, als ja in den letzten 11/ Jahr- 2 z hnten so Vorbildliches von R. Magnus, A de Kleyn und deren Schule g(;lleistet worden ist. Mir scheint aber, dass eine solche Anlehnung nur mit Vorbehalt und ausserster Vorsicht geschehen darf. Beim Menschen ist das Labyrinth nicht nur ein Reflexorgan, sondern auch ein Sinnesorgan im wahrsten Sinne des Wortes, d. h. ein Rezeptions rgan fur Sinnes-Empfindungen 1. Reflexe und Empfindungen sind nun beim Menschen zumeist ganz innig miteinander verknupft, so dass eine Einwirkung beider aufeinander oft nicht nur nicht ausgeschlossen werden darf, sondern sogar wahrscheinlich ist. Gerade aber die "Empfindungen" werden uns bei den Tieren ein wohl immer ver- schlossenes, dunkles Gebiet bleiben. Ausserdem aber ist die Organisation des ganzen Zentralnervensystems beim Men chen speziell infolge der uber- wiegenden Entwicklung des Grosshirnes eine von den Tieren so grund- verschiedene, dass es wohl kaum angeht, einfache Parallelschlusse zuziehen. Es ist gewiss nicht anzunehmen, dass einzelne' Teile des Zentralnervensystems in der stammesgeschichtlichen Entwicklungsreihe in ihrer prinzipiellen Funktion voellig umgestellt worden sind. Sicherlich ist 'aber ihre Wertigkeit sehr stark verschieden und das will wohl viel bedeuten; darin liegt meines Erachtens gerade der Hauptunterschied.