Nicolai Hartmann (1882-1950), einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, zeichnet das Bemühen um eine Rekonstruktion der philosophischen Tradition in der Auseinandersetzung mit den Wissenschaften aus. Er hat, um diesen Gedanken zu unterstreichen, das Wort "systematische Philosophie" geprägt. Die Praxis systematischen Philosophierens wird erstmals in der hier in kommtierter Fassung vorgelegten Auswahl der "Cirkel-Protokolle" fassbar. Es handelt sich um das Dokument eines Disputierkreises, den Hartmann von 1920 bis 1950 geleitet hat. Hartmann hat in seiner Marburger, Kölner, Berliner und Göttinger Zeit mit einem wechselnden Kreis von persönlich eingeladenen Studenten, Studentinnen und älteren Schülern zu verschiedenen philosophischen Themen und Problemen Gespräche geführt. Aufgrund ihrer dialogischen Form geben die im Nachlass Hartmanns befindlichen Cirkelprotokolle einen unvergleichlichen Einblick in die geistige Kultur des 20. Jahrhunderts.