Die Persönlichkeit Jean Baptiste Bernadottes (1763-1844) entzieht sich einfachen Zuschreibungen. Das kritische Bild seiner Zeitgenossen prägt bis heute die Sicht auf den französischen Marschall, der als Karl XIV. Johan zum Stammvater des modernen schwedischen Königshauses wurde. Höchst eitel, war er zugleich der menschlichste und Napoleons Heerführern. Sicher ist, dass die einzigartige Karriere des Mannes aus dem südfranzösischen pau zum General und Marschall und dann zum Kronprinz und König ohne seine überrragenden persönlichen Fähigkeiten als Feldherr und Staatsmann unmöglich gewesen wäre. Jörg-Peter Findeisen nähert sich in seiner faktenreichen Biographie ebenso behutsam wie prägnant bilanzierend einem Mann der Gegensätze und Widersprüche, in dessen Lebenslauf sich die dramatische Geschichte Europas im Aufbruch zur Moderne spiegelt.