Das nachträgliche Verstärken von bestehenden Bauteilen ist eine häufig auftretende Problemstellung, die durch das Aufkleben von zusätzlicher Bewehrung gelöst werden kann. An der Tragweise der geklebten Bewehrung wird seit den 60er Jahren intensiv geforscht. Die erste bauaufsichtliche Zulassung wurde 1979 vom DIBt erteilt. Seit dieser Zeit hat sich die Bauweise in der Praxis etabliert und immer weitere Anwendungsmöglichkeiten, Materialien und Verfahren wurden entdeckt. An den Forschungsstellen wurden mithilfe von zahlreichen Versuchen immer bessere Modelle für die Tragweise entwickelt. Das Tragverhalten aufgeklebter Bewehrung wird durch den mäßigen Verbund zwischen der geklebten Bewehrung und dem Beton bestimmt, was besondere Bemessungsansätze nötig macht. Im Rahmen der Erstellung dieses Sachstandberichtes wurden zahlreiche Bauteil- und Verbundversuche mit geklebter Bewehrung in einer Datenbank gesammelt. Die gängigen nationalen und internationalen Modelle sowie Bemessungsvorschriften sind in diesem Sachstandbericht nach Themen geordnet aufgelistet und wurden mit den Versuchswerten aus der Datenbank gegengerechnet und verglichen.