Ist im Spannungsfeld zwischen Holocaustliteratur und Ghostwriting auch ein Ende von Authentizitat zu erwarten? Der Ghostwriter ist ein gangiger Aktant im Genre Autobiografie. Die Anforderungen an den Ghostwriter eines historischen Zeugen scheinen besonders hoch zu sein, da der Autobiograf im Bereich der Holocaustliteratur uber seine Verpflichtung gegenuber der Gattungskonvention hinaus auch als "moralischer Zeuge" der Erlebnisse wahrend des Holocaust auftritt. Die exemplarischen Analysen der Vergleichsfalle von Aveys "The Man who broke into Auschwitz" und Mozes Kors "Surviving the Angel of Death" verdeutlichen, dass der Ghostwriter als (heimlicher) Verfasser oder in Erscheinung getretener Ghostwriter (Autobiografiker) einer Autobiografie im Bereich der Holocaustliteratur in den Fokus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung geruckt werden muss, wenn es um die Einschatzung der inszenierten Authentizitat und der Faktizitat des literarischen Haupttextes geht.