Der norwegisch-danische Philosoph und Naturforscher Henrich Steffens (1773-1845) hat den groessten Teil seines Lebens in Deutschland zugebracht - er war Professor in Halle, dann in Breslau und schliesslich ab 1832 in Berlin. Seine Autobiographie Was ich erlebte (10 Bande, 1844) gilt als eine vorzugliche Quelle fur die Kulturgeschichte der deutschen Romantik. Im Wintersemester 1802/03 hielt er die erste Serie von philosophischen Vorlesungen, in denen er seinen Kopenhagener Zuhoerern seine Naturphilosophie vermittelte. Diese hatte er, ausgehend von Spinoza und insbesondere von Schelling, sich wahrend seiner ersten Jahre in Deutschland erarbeitet, als er in Jena mit dem Kreis der "neuen Schule", also der Jenaer Universalromantik, zusammentraf und im sachsischen Freiberg seine fruher in Kopenhagen begonnenen Studien der Mineralogie fortsetzte. Er ging in seiner Philosophie uber Schelling hinaus, da er Philosophie und Naturwissenschaft intensiver zu verbinden wusste, als es jener getan hatte. Fur die danische (und spater auch fur die schwedische) Literatur hatten diese Vorlesungen grosse Bedeutung. Daruber hinaus koennen sie als ein Kompendium romantischer Naturphilosophie gelesen werden. Diese Vorlesungen werden hier zum ersten Mal ins Deutsche ubersetzt. Die Vorbemerkung skizziert Heinrich Steffens in seiner Biographie, seinen Vorbildern, seiner Wirkung und in seinen Vorlesungen.