In vielen Handelsbranchen "tobt" ein intensiver Wettbewerb der Handelsunternehmen um Kunden. Insbesondere setzen viele Handelsunternehmen auf niedrige Preise, um Kunden zu gewinnen und an sich zu binden. Dies tun sie, obwohl sie sich der drohenden Gefahr einer abwärts gerichteten Preisentwicklung bewusst sind. Einen viel versprechenden Weg aus dieser Problematik kann für Handelsunternehmen das An reichern des Warenangebots durch Dienstleistungen darstellen. Durch das Ergänzen von Waren durch Dienstleistungen können Handelsunternehmen ihren Kunden einen Zusatznutzen verschaffen, Wettbewerbsvorteile erzielen, Kundenbeziehungen stärken und ihre Eigenständigkeit gegenüber Konsumgüterherstellern zum Ausdruck bringen. Vor dem Hintergrund der langen Tradition der Handelsbetriebslehre überrascht es nicht, dass in der relevanten Literatur Perspektiven (Ansätze) vorliegen, die das Erkenntnisobjekt Handelsunternehmen jeweils unter einem bestimmten Blickwinkel untersuchen. Beispielsweise legt die institutionenorientierte Perspektive der Handels forschung ihren Fokus auf empirisch vorkommende Organisationsformen des Handels oder die.funktionenorientierte Perspektive auf vom Handel durchgeführte Funktionen. Bisher liegt jedoch in der Handelsforschung keine Perspektive vor, die das Phänomen, dass Handelsunternehmen ihr Warenangebot durch Dienstleistungen ergänzen, umfassend aufgreift. Dies trifft zu, obwohl die relevante Literatur die Rolle von Handelsunternehmen als Dienstleister - neben der Rolle als Sachleister - anerkennt.