Dieser Band ist ein Worterbuch ZUT - nicht "der" - politischen Okonomie. Wir haben nicht den Ehrgeiz, in wohlabgewogener Weise aIle Fragen zu erortern, die mit dem Zusammenwirken okonomischer und politischer Fakten und Entwicklungen verbunden sind. Eine solche Aufgabe konnte, wenn iiber- haupt, nur in streng systematischer Ordnung, von einem Einzelnen oder einer kleinen Arbeitsgruppe gemeistert werden, nicht aber von 50 Autoren in einem alphabetischen Lexikon. Deshalb darf der Benutzer dieses Worterbuchs keine einheitliche wissen- schaftstheoretische und -politische Position erwarten. Er wird in den Artikeln vielmehr drei verschiedene "Ansatze" vorfinden: den marxistischen, den der "Neuen Politischen Okonomie" und den systemwissenschaftlichen Ansatz der Politischen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre (naheres im Artikel "Politisme Okonomie"). Wir haben uns auch nicht vorgenommen, ein Nachschlagewerk fiir die zahl- losen Famausdriicke der Polito logie, der Okonomie und anderer Sozial- wissensmaften zu erstellen. Das mogen die Speziallexika dieser Wissenschaf- ten leisten. Das Worterbum zur Politischen Okonomie versucht vielmehr, in seinen rund 90 Beitragen, auf beschranktem Raum, wichtige Probleme der Beziehungen zu behandeln, die zwismen Strukturen und Prozessen in okonomismen und poli- tischen System en oder Subsystemen bestehen, und zwar von verschiedenen, aber durchweg kritischen Gesichtspunkten aus. Damit soli beiden geholfen werden: der Volks- (und Betriebs-)wirtschaftslehre, die sich erfreulicherweise wieder auf die politische Bedeutung des - allzulange isoliert betrachteten - Wirtschaftsablaufs zu besinnen beginnt; und zugleich der Politologie, die sich, auch auBerhalb des Neo-Marxismus, bemiiht, iiber bloBe Lippenbekenntnisse zur Bedeutung "des" Wirtschaftlichen fiir "das" Politische hinauszukommen.