"Es sei doch so ein UEberfluss an Emigranten in den westlichen Landern", schrieb Rudolf Olden 1934 an Lajos von Hatvany, dass man Ungarn "einen Anteil goennen sollte". Ungarn bekam diesen Anteil. Diese Monographie stellt den bislang ersten wissenschaftlich fundierten Versuch dar,
Horthy-Ungarn als Aufnahmeland und Wirkungsstatte (vorwiegend, aber nicht nur) deutschsprachiger Hitlerfluchtlinge vorzustellen. Abschnitt A. beschaftigt sich mit dem historischen Kontext und der Eigenart der damaligen politischen und gesellschaftlichen Verhaltnisse in Ungarn. Hier werden zugleich auch die ungarische Auslandergesetzgebung und Fluchtlingspolitik vorgestellt. Abschnitt B. geht detailliert auf die Fluchtbewegungen nach Ungarn in den Jahren zwischen 1933 und 1944 ein. Abschnitt C. hebt den Fall einer (fast) gelungenen Akkulturation am Beispiel des Schriftstellers Otto Zarek hervor. Abschnitt D. ist ganz dem "anderen" Ungarn und den Wirkungsmoeglichkeiten deutschsprachiger Emigranten (in Presse, Literatur und Film) gewidmet. Im Anhang wird die Monographie durch umfangreiche Verzeichnisse und ausgewahlte Dokumente abgerundet.