Die bisher in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlichten Bücher türkischer Autoren entsprachen weitgehend den Erwartungen des Fremden und Exotischen.
Özgen Ergin gehört zu einer jüngeren Generation türkischer Schriftsteller, die diesen Wünschen nicht mehr entsprechen. Seine Helden und Heldinnen kennen sich aus in der deutschen Wirklichkeit von Türken und Deutschen.
In der Erzählung "Charlie Kemal" weist Özgen Ergin die Richtung zu einer neuen, befreienden Lebensform seines türkischen Helden.
In der Erzählung "Willinger" wird das Porträt eines deutschen Kleinunternehmers gezeichnet, der den Krieg und die Zeit des Wiederaufbaus miterlebt, davon profitiert und doch zugrunde geht. Willinger erzählt einem türkischen Studenten, der ihn einmal in der Woche betreut, sein Leben. Eine liebevoll, zarte Geschichte zweier Menschen, die etwas voneinander wollen.
Und zwischen den Zeilen schmunzelt der Autor.