Der 1617 vollendete Pommersche Kunstschrank ist eine der großen Schöpfungen der europäischen Kunstgeschichte und eine Meisterleistung des Augsburger Kunsthandwerks. Als das bedeutendste höfische Kunstkammermöbel seiner Zeit kündete er zusammen mit seinem Inventar vom erlesenen Geschmack und der Gelehrsamkeit seines Auftraggebers. Konzipiert vom Kunstagenten Philipp Hainhofer für Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin, wurde der Schrank in sieben Jahren von über zwanzig Augsburger Kunsthandwerkern geschaffen und mit Hunderten von wertvollen, eigens für ihn gefertigten Objekten ausgestattet, darunter Schreibzeug, Spiele, Gemälde, Tafelsilber, Toiletteartikel und wissenschaftliche Instrumente. Im Zweiten Weltkrieg wurde das kostbare Gehäuse aus Ebenholz und Silber zerstört. Der Inhalt blieb erhalten und ist bis heute ein Höhepunkt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Nach 400 Jahren kehrt das einzigartige Ensemble erstmals wieder an seinen Entstehungsort zurück und wird hier zusammen mit weiteren Kunstkammermöbeln und -objekten sowie sämtlichen Stammbüchern Hainhofers präsentiert.