Der Autor faßt in diesem zweibändigen Werk seine mehrjährigen verwaltungswissenschaftlichen und verwaltungshistorischen Forschungen zusammen und legt am Beispiel des heutigen Regierungsbezirks Detmold dar, wie sich der moderne Staat in der Fläche entfaltet und welche Aufgaben er sich gestellt hat, welche Aufgaben tatsächlich gelöst worden sind und welche Rolle die Gemeinden in dieser Entwicklung übernommen haben. Mit solchen Perspektiven ergibt sich ein neues Konzept der Verwaltungsgeschichte, das die 'lebende' Verwaltung und das Verwalten selbst mehr in den Mittelpunkt rückt als die Verwaltungsorganisation und das immer eng mit der Frage verknüpft ist, was die jeweilige Realität über den Staat aussagt. Der Staat wird greifbarer, wenn man auf die Staatsorientierung verzichtet, welche die bisherigen Bemühungen um die Entwicklung der öffentlichen Verwaltung kennzeichnet. Daß vieles, was der Staat tut, zufällig ist, erscheint dabei als wichtiges Ergebnis auch für die gegenwärtige Staatsdiskussion und die Forderung nach dem 'schlankeren Staat'.