Die Bedeutung sowohl aktiv genutzter als auch ehemaliger militärischer Übungsplätze für den Biotop- und Artenschutz als Folge des teilweise jahrzehntelangen Übungsbetriebes und des damit verbundenen Landschaftsmanagements ist heute unumstritten. Die Erhaltung von wertvollen Offenlandlebensräumen unter sich verändernden militärischen Anforderungen auf den von der Bundeswehr und von den Gaststreitkräften genutzten Truppen- und Standortübungsplätzen sowie aufgrund von Nutzungsänderungen, Vergrasung und Sukzession auf ehemaligen militärischen Übungsplätzen stellt eine große Herausforderung für den Naturschutz dar. Betroffen sind insbesondere Heiden, Trockenrasen und
mageres Grünland mittlerer Standorte sowie zahlreiche in diesen Lebensräumen vorkommende gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Im Rahmen einer im September 2010 veranstalteten Expertentagung des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn wurde über etablierte und neuartige Managementverfahren zum Erhalt wertvoller Offenlandlebensräume auf aktiven ebenso wie ehemaligen militärischen Übungsplätzen diskutiert. Dies geschah auch vor dem Hintergrund der Verpflichtungen der FFH-Richtlinie und des gesetzlichen Biotopschutzes zum Erhalt dieser Ökosysteme. In diesem Tagungsband werden die Beiträge zu Managementmaßnahmen wie kontrolliertes Brennen, Beweidung, Mahd und Energieholznutzung
dokumentiert. Weiterhin werden die Tätigkeiten wichtiger Akteure auf den militärischen Übungsplätzen, wie Bundeswehr und Bundesanstalt für Immobilienaufgaben - Sparte Bundesforst, vorgestellt. Damit werden wertvolle Anregungen und Hinweise gegeben, die zur konzeptionellen und praktischen Fortentwicklung von Managementmaßnahmen unter den
besonderen Rahmenbedingungen auf militärischen Übungsplätzen beitragen sollen.