Fälschungen sind seit Jahrhunderten ein faszinierendes Phänomen in Kunst, Literatur und Wissenschaft. Als Spiel mit Realität und Fiktion können sie reizvoll sein, im Journalismus jedoch sind sie als vorsätzliche Täuschung verpönt. Sie gefährden die Glaubwürdigkeit von Medien und führen ihre öffentliche Aufgabe ad absurdum. Nichtsdestotrotz erschüttern immer wieder spektakuläre Fälschungen die Branche - von den Hitler-Tagebüchern des "Stern" bis
zu den erfundenen Interviews von Tom Kummer. Die Journalisten Christoph Elles und Dominic Grzbielok gehen in diesem Buch der Natur medialer Fälschungen auf den Grund. Sie untersuchen den spielerischen Umgang mit der Realität in Filmen wie "Blair Witch Projekt" und analysieren Fälle journalistischer Fälschung. Sie vergleichen Fälschungen, Methoden und Folgen und verdeutlichen, wie Fiktionen täglich und unvermeidbar in journalistische Produkte
einfließen. Zugleich zeigen die Autoren Grenzen auf und erarbeiten
Strategien, mit denen Redaktionen sich gegen Fälschungen schützen können.
Das Buch richtet sich somit an Entscheidungsträger in Redaktionen und an Wissenschaftler, aber auch an jeden Journalisten, der seine Arbeit kritisch hinterfragt.