Zwei Geschichten werden erzahlt: die vom Antoniterorden in Spanien, von seinen Spitalern, Bettelfahrten und Heiligenschweinen; und die vom Feuer als Attribut eines der meist verehrten Heiligen des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit. Der Wustenheilige Antonius wurde zunachst als Fursprecher gegen das "Antoniusfeuer" angerufen, in der Folge mit allen moeglichen Manifestationen des Feuers assoziiert und schliesslich in Legenden und Wunderberichten zu einem "Herrn des Feuers" gemacht. Um dieses Feuersymbol entstanden vielfaltige Formen der Froemmigkeit, die wiederum verschiedene Bereiche sozialen und kulturellen Lebens verbanden: die Winterfeuer am Heiligentag; die Behandlung "brennender" Arme und Beine im Klosterspital; die Flammenhimmel auf den Versuchungen des heiligen Antonius von Hieronymus Bosch; die Antonitersatire der fruhen Novellenkunst bei Boccaccio, Sercambi und im Libro de los gatos; die Strafmirakel und Feuermotive im Theater von Guillen de Castro oder in den Dichtungen von Quevedo und Cervantes.