Beredtes Schweigen wie verschwiegenes Reden können subtile Phänomene im Alltag sein. In kulturellen und politischen Konstellationen gewinnen sie andere Dimensionen, von denen die Literatur zeugt. Die Zuspitzung dieser Polarität als problematisches Spannungsverhältnis im 20. Jahrhundert verweist auf Gewalt- und Machtpotentiale, die sich auf menschliche Kommunikationsformen ausgewirkt haben. Zwanzig Literatur- und Sprachwissenschaftler der Germanistik der Freien Universität Berlin, der Marii Curie-Sklodowskiej Universytet Lublin und anderer polnischer Universitäten widmen sich diesem Thema in Beiträgen zur mystischen Tradition, zu bedeutenden literarischen Texten von Kafka bis Hanna Krall, zur politischen Propaganda sowie zu Gestik und Pausen in konkreten Konversationssituationen. Die FU Berlin und UMCS Lublin verbindet eine germanistische Institutspartnerschaft, die vom DAAD unterstützt wird. In diesem Kooperationsrahmen fand das Symposium im Mai 1998 in der Nähe von Lublin statt.