Schulwege sind jene Bereiche des öffentlichen
Raumes, in denen sich viele Kinder erstmalig ohne die Begleitung Erwachsener
bewegen: Nicht mehr unter der Obhut der Eltern und noch nicht unter der
Aufsicht von Lehrpersonen, bewältigen sie den Weg zwischen Elternhaus und
Schule auf sich gestellt. In diesem Sinn stellen Schulwege bedeutsame
Lernwelten dar, in deren Kontext sich SchülerInnen in Auseinandersetzung mit
der räumlich-vermittelten Umwelt soziale Teilhabe aneignen können. Sie lernen
so mitzubestimmen, was sie betrifft.
Die in diesem Buch vorgestellten
rekonstruktiven Analysen von Schulwegen als Beziehungs-, Erlebnis- und
Bewältigungsräume machen kindliche Erfahrungen zwischen Lebenswelt und
gesellschaftlich-politischem System aus unterschiedlichen Perspektiven
sichtbar.