Die Organismische Konstruktionslehre kann das biologische Faktenwissen in einer einheitlichen Theorie integrieren. Sie basiert auf einer generell prozessualen Sicht des Naturgeschehens und stellt den Energiewandel der Lebewesen und seine organismisch-konstruktiven Voraussetzungen in den Vordergrund. Organismen sind einerseits durch Spontaneitat, Autonomie und andererseits durch Energiewandel und maschinenhafte Eigenschaften gekennzeichnet. Die aus dieser Sicht des Organismus resultierende Evolutionstheorie ist nicht adaptationistisch. Zwischen den Organsystemen der Tiere und des Menschen herrschen enge funktionelle Beziehungen, die in alle Ebenen durchschlagen. Dies betrifft auch den Bewegungsapparat und das Nervensystem. Daraus ergibt sich zwingend die organismische Bedingtheit der sensorischen Erschliessung und inneren Reprasentanz der Aussenwelt. Die Aussenwelt und ihre innere Reprasentanz stehen daher in keinem Abbildungsverhaltnis. Die menschliche Kultur hat eine organismisch-biologische Basis, die aber nur Rahmenbedingungen schafft und auf die konkreten Inhalte nicht durchschlagt.