Im vierten Band seiner Sammlungsgeschichte nimmt das MUSA die 1980er Jahre in den Blick. Diese Phase der heftig diskutierten "Postmoderne" ist vom Erstarken des Kunstmarkts geprägt, der anfänglich vor allem auf die männlich dominierte Malerei der "Neuen Wilden" setzte. Doch die große Aufmerksamkeit, die dieser internationalen Strömung zu Teil wurde, lässt leicht übersehen, dass sich daneben zahlreiche andere Richtungen etablierten.
Die geometrische Abstraktion als "Neue Geometrie" oder "Neo Geo" wurde als Gegenentwurf zur expressiven Grundhaltung der figurativen Malerei gesehen. Besonders wichtig erscheint auch die Tendenz zur Entmaterialisierung der Kunst. Die Fotografie erkämpft sich erstmals nach 1945 einen prominenten Platz; Konzept und neue Medien spielen ebenso eine wichtige Rolle wie der Computer, der auch als bildnerisches Mittel seinen Siegeszug beginnt. In all diesen Bereichen waren viele Künstlerinnen führend beteiligt.