Dieser Band, dem ein zweiter mit einer ausführlichen historisch-theologischen Interpretation von Luthers Disputatio de homine folgen soll, vereinigt neun Aufsätze über Luthers Theologie. Sieben davon waren bereits verstreut veröffentlicht, wurden aber für den Abdruck ergänzt und z.T. beträchtlich überarbeitet. Einen Schwerpunkt bilden verschiedenen Studien zur ersten Psalmenvorlesung. Sie sind gleichsam als Schneisen in den Urwald dieses für die Entstehung von Luthers Theologie ungemein wichtigen Dokuments geschlagen worden und haben für dessen Neuedition Vorarbeit geleistet. Andere Beiträge sind der Theologie des reifen Reformators gewidmet. Obwohl es sich mehrfach um intensive Interpretationen nur begrenzter Textabschnitte handelt, werden doch stets weitere Zusammenhänge in Betracht gezogen: das innere Geflecht der frühen hermeneutischen Denkweise Luthers, die Beziehungen zur patristischen und scholastischen Tradition, das Verhältnis zwischen jungem und alten Luther, die Gemeinsamkeit und Verschiedenheit im Vergleich mit anderen Reformatoren, die wirkungsgeschichtliche Ausstrahlung sowie die Bedeutung der Gegenwart.