In den 1990er Jahren ruckte der ex-jugoslawische Raum in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der ganzen Welt: die Kriege in Slowenien, Kroatien, Bosnien und im Kosovo dokumentieren den gewaltsamen Aufloesungsprozess des jugoslawischen Staates. Eine wesentliche Rolle in diesem turbulenten Umfeld kam und kommt nicht zuletzt den Intellektuellen zu. Neben zahlreichen regimenahen Intellektuellen und "Vor-Denkern" des Krieges gab es auch die Stimmen der kritischen und unabhangigen Intellektuellen. Diese stellten sich engagiert und mutig den herrschenden Strukturen und dem Diskurs des neuen nationalistischen Kollektivismus entgegen.
Ausgehend von allgemeinen Diskursen und UEberlegungen zum Begriff des Intellektuellen und seiner vielfaltigen Facetten thematisiert die Studie die Situation und die Rolle der Intellektuellen in der jugoslawischen Krise und unternimmt eine Analyse des Lebens, Denkens und Wirkens der postjugoslawischen unabhangigen Intellektuellen in Wien.