Die Beiträger/-innen des vorliegenden Sammelbandes sind sich darüber einig, dass soziopolitisch und kulturell bedingte konfliktive Logiken Eingang in die Interessensfelder der postkolonialen Germanistik finden müssen. Als eine Reflexionswissenschaft vermag dieses Fach nämlich aufgrund seines epistemologisch-hermeneutischen Funktionspotenzials Paradigmen zu entwickeln, um sich den Herausforderungen des von Gewalt und Krieg geprägten gegenwärtigen epochalen Kontextes zu stellen.
Der Band beinhaltet literaturwissenschaftliche Aufsätze zu Texten der (postkolonialen) deutschsprachigen Gegenwartsliteratur sowie theoretisch angelegte Beiträge zu Gewalt und Erinnerungsdiskursen. Aus interkulturellen, didaktischen und postkolonialen Blickpunkten heraus werden darin neue Reflexionsimpulse, Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven herausgestellt, die sich der postkolonial ausgerichteten Germanistik nicht zuletzt vor dem Hintergrund globaler soziopolitischer Krisen erschließen.