Branko desertiert an seinem Geburtstag. Er setzt sich zu Verwandten in eine kroatische Kleinstadt ab. Dort schlägt er sich mit Aushilfsjobs durch, immer am Rande der Legalität, zunächst als Fahrer, schließlich in einer Schlachterei. Seine ganze Kraft konzentriert er auf ein Ziel: Deutschland, das gelobte Land. Bald bemerkt er, daß er seine Sprachkenntnisse bei Touristinnen zu Geld machen kann, deutschem Geld.
Endlich in München eskalieren die Kontakte zu drei Frauen. Denn deren Zärtlichkeit kann er nicht erwidern.
Im Hintergrund dieser tour de force läuft, kaum bemerkt, der Bürgerkrieg auf dem Balkan ab, der dennoch seine Spuren hinterläßt: Brankos Herzensleid steht auch für die kaum verheilten Wunden Europas. Brankos Traum vom Einwanderungsland Deutschland, in dem alles gut werden wird und in dem doch schließlich alle Gefühle erfrieren, gerinnt zum Alptraum. Der Leser erwacht daraus atemlos, voller Mitleid und Trauer.
Bei Klett-Cotta von Zoran Drvenkar erschienen: Du bist zu schnell