Das Grundanliegen aller Identitatsforschung in ethischer Perspektive lasst sich in der Frage zusammenfassen: "Wie kann der Mensch unter der Voraussetzung eines ihm je unverwechselbar eigenen, genetisch bestimmten biopsychischen Potentials im Entfaltungshorizont der jeweiligen seine Lebenschancen ermoeglichenden soziokulturellen Dispositionen und Erwartungen zur UEbereinstimmung mit sich selbst gelangen?" (Gerfried W. Hunold). Angesichts dieser Problemanzeige beleuchten die Beitrage dieses Bandes die Herausforderung gelebter Identitat unter verschiedenen Zugangen. Im ersten Teil stehen Grundlegungsfragen im Vordergrund, die sich teils mit den Konstitutionsbedingungen und Realisationsprozessen der Identitat moralischer Subjekte befassen und die teils wissenschaftstheoretisch und methodologisch reflektieren, welche Konsequenzen daraus fur das Selbstverstandnis theologischer Ethik erwachsen. Im zweiten Teil werden Vergewisserungen uber das individuelle Selbst im Spiegel der Lebenswelt und des Lebenslaufes kontextualisiert.