Der schottische Dichter James Hogg (1770-1835) gilt der literarischen Elite seiner Zeit als krasser Aussenseiter. Die Analyse seiner Autobiographie und anderer nicht-fiktionaler Texte zeigt, dass Hogg einerseits versucht, eine gleichberechtigte Position in dieser Elite zu behaupten, etwa gegenuber seinem Freund und Gonner Scott, wahrend er andererseits immer wieder gezwungen ist, sich dem Bild des naiven Schafer-Dichters anzupassen, das sich seine Umwelt von ihm gemacht hat: Selbstbild und Bild erweisen sich als interdependent. Die zeitgenossischen Rezeptionsprozesse beeinflussen die Hogg-Forschung und editoriale Praxis bis in die Gegenwart. Eine Neubewertung der vier Romane Hoggs will ihnen das Bild eines innovativen Erzahlers entgegensetzen, der verschiedene literarische Traditionen seiner Zeit zu einem neuen Ganzen verschmilzt. Die vorliegende Studie richtet sich damit nicht nur an einen wachsenden Kreis von Hogg-Interessenten, sondern leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der schottischen Kulturgeschichte und zur Analyse komplexer narrativer Formen."