Seit jeher bildet die Novellierung des Grundgesetzes einen fast schon normalen Vorgang. Allein bis zu seinem 50jahrigen Jubilaum im Jahre 1999 zahlten wir 46 AEnderungsgesetze, mit denen unsere Verfassung bereits rein normtextlich, aber vor allem in ihrem materiellen Regelungsgehalt tiefgreifenden Umgestaltungsprozessen unterworfen wurde. In den vergangenen zwei Jahren hat sich diese - dem Grundgesetz keineswegs immer zutragliche - AEnderungsdynamik noch einmal deutlich erhoeht. Seit dem Erscheinen der zweiten Auflage dieses Kommentars Mitte 2008 wurden von Bundestag und Bundesrat sechs weitere verfassungsandernde Gesetze verabschiedet. Einige von ihnen haben in der OEffentlichkeit unter Stichworten wie "Schuldenbremse" und "Foederalismus-Reform II" grosse Aufmerksamkeit gefunden, andere sind weniger intensiv diskutiert worden. Geradezu ein Dauerbrenner war die politische Debatte um die sog. Job-Center, die nun in Gestalt des im Juli 2010 in das Grundgesetz eingefugten Art. 91e GG ihren Abschluss gefunden hat. Das vorliegende Supplementum 2010 erlautert alle Verfassungsanderungen seit dem Spatsommer 2008. Ganzlich neue oder in zentraler Weise umgeformte Artikel werden einer kompletten Neukommentierung unterzogen. Artikel, bei denen die Eingriffe weniger gewichtig ausfielen, werden mit erganzenden Einfugungen versehen. Somit bringt das Supplementum 2010 den Grundgesetz-Kommentar auf den aktuellen Stand.