Recht tritt in vielfältigen Formen auf. Es findet sich in Gesetzbüchern und zwischen Aktendeckeln, es ist verbrieft in Urkunden, Verträge werden per Handschlag oder vor dem Notar geschlossen und in Gerichtssälen zeigt es eine ganz eigene Darstellung. Mal kommt es würdevoll oder gar heilig, mal autoritär und mal pragmatisch daher. Kurz: Recht wird inszeniert. Wir können Recht stets nur durch seine Form hindurch erkennen. Der Blick in die Geschichte eröffnet uns allerdings die Möglichkeit, sich dem Verhältnis des Rechts zu seiner Form zu nähern. Ist die Form eine bloße Hülle des Rechts oder kommt ihr eine eigenständige Bedeutung zu? Häufig ergeben sich die Formen des Rechts wie selbstverständlich aus der Tradition, gelegentlich entwickeln sie sich durch Verschiebungen von Rechtspraktiken oder deren Eigendynamik. Zuweilen haben Normgeber sie aber auch strategisch gesetzt, um Inhalte zu legitimieren, oder sie wurden von den Normadressaten in Rechtskämpfen errungen.
Wie kommt also das Recht zu seiner Form? Mit dieser zentralen Frage beschäftigt sich der Band Die Inszenierung des Rechts – Law on Stage.