Die Edition der 135 italienischen Verfassungsdokumente beginnt mit den vorrevolutionären Verfassungsprojekten der Toskana (Pietro Leopoldo Stati, 1787) und endet mit den erstmals veröffentlichten Verfassungsentwürfen für das Königreich Lombardo-Venetien (Statuto Costituzionale del Regno Lombardo-Veneto, 1850).

In den Phasen der jakobinischen und napoleonischen Verfassungsgebung (1796–1814), der  Restauration (1815–1818) und den Wellen der Revolutionsversuche (1820–1822, 1830–1832, 1848/49) entstand in Italien ein bisher nur bruchstückhaft erfasster vielschichtiger Konstitutionalismus, in dem sich zahlreiche europäische Einflüsse  (Französischer Jakobinismus, Britische Monarchie, Spanische Verfassung von Cadiz, Deutscher Bund etc.) widerspiegelten. Mit dem Band Verfassungsdokumente Italiens und Maltas 1787–1850 liegen diese Dokumente, ergänzt um acht Dokumente Maltas, nun zum ersten Mal gesammelt und annotiert vor.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Verfassungsrhetorik der "municipalità", das Projekt eines Sonderstatutes für Rom im französischen Kaiserreich, die Versuche einer Restauration der Verfassung der Republik von Genua oder einer Rezeption der ungeschriebenen britischen Verfassung im Piemont (1821), die Verfassungsprojekte der Carbonari und vor allem aus europäischer Sicht die zahlreichen gescheiterten Projekte eines italienischen Staatenbundes.  
 
Die Texte wurden im Archivio di Diritto e Storia Costituzionali in Turin von Jörg Luther bearbeitet, der öffentliches Recht an der Universität des östlichen Piemont lehrt