Haworth: ein Dorf in der nordostenglischen Grafschaft Yorkshire. Hier lässt sich 1820 der Pfarrer Patrick Brontë mit seiner Familie nieder. Damals ahnt noch niemand, dass es einmal zur beliebtesten Pilgerstätte für Literatur-Fans in England nach Stratford-upon-Avon werden würde. Heute arbeitet hier Ann Dinsdale, die Autorin dieses Buchs, als Bibliothekarin des Brontë-Museums.
Sie stellt darin die Familienmitglieder einzeln vor, macht uns mit den Zeichnungen und Gemälden der Geschwister vertraut und widmet sich ihren Gedichten und Romanen samt deren Aufnahme bei der zeitgenössischen Kritik. Des Weiteren - und hier erfährt der Leser besonders viel Neues - wird Haworth ausführlich dargestellt, wo die Schwestern ihre großartigen, leidenschaftlichen Romane ersannen: die harten Lebensbedingungen seiner Einwohner, die ihr karges Brot mit Zulieferarbeiten für die Wollindustrie verdienten und in derart miserablen hygienischen Verhältnissen lebten, dass ihre Lebenserwartung um 1850 bei nur 25,8 Jahren lag. Schließlich geht es um die Brontë-Biografien, die Geschichte des Brontë-Museums sowie die Verfilmungen der Romane.
Simon Warner hat Haworth so mit seiner Kamera eingefangen, dass wir uns in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückversetzt fühlen.