Wenig ist bisher uber das Haus Digeon, das vom Hundertjahrigen Krieg bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Aquitanien ansassig war, bekannt gewesen. Dieses Buch schafft erstmals eine Grundlage dafur, die einzelnen Zweige Autramat, Boisverdun und Monteton in eine ordnende und quellenbasierte Gesamtkoharenz zu bringen. Dabei bietet die Darlegung der genealogischen Beziehungen ein nicht unerhebliches Erklarungspotential fur die Entwicklung einer vornehmlich protestantischen Adelsfamilie, welche mit pragenden Ereignissen der franzoesischen Geschichte direkt konfrontiert war. Durch den Besitz verschiedener Herrschaftseinheiten wie Baronie, Grafschaft, Marquisat sowie der kleinen Stadt Francescas in Personalunion mit dem Koenig von Frankreich, welche mit der niederen, mittleren und hohen Gerichtsbarkeit einhergingen, war das Geschlecht fest in das seinerzeitige Feudalsystem eingebunden. Damit bewegten sich die Digeons im Kontext des Adelsrechts des Ancien Regime, welches fur ihren Aufstieg und weitere Genese massgeblich sein sollte. Die Ursprunge und Grundlagen des droit nobiliaire werden neben spezifischen Fragen wie dem Erwerb sowie der Transmission von Adelstiteln und -stand sowie Usurpation und Verlust des Adels systematisch behandelt. Mithin dient dieser Teil nicht allein als Referenzgeber; im Verbund mit der Analyse der familiaren Zusammenhange wird das franzoesische Adelsrecht in seiner unmittelbaren Anwendung illustriert.