Die Entwicklung des Berufs- und Reiseverkehrs in subtropische und tropische Regionen und die hiermit zunehmende Moglichkeit des Imports von Tropenkrankheiten oder kosmopolitischen, aber in den Tropen gehauft auftretenden Erkrankungen veranlasste die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft auf ihrer X. Jahrestagung dieses Thema ausfuhrlich zu behandeln.
Gleichermassen von Wichtigkeit ist in diesem Zusammenhang die Frage nach Notwendigkeit und Inhalt der arztlichen Untersuchung vor und nach Tropenaufenthalt und die damit zusammenhangende Frage der Tropentauglichkeit. Fur beide Bereiche ist nicht nur eine Kenntnis uber die in den Tropen gehauft oder ausschliesslich vorkommenden Infektionskrankheiten notwendig, sondern es bedarf einer geographischen Anamnese des Patienten, verbunden mit einer geomedizinisch-epidemiologischen Analyse des Reiselandes, der Reiseroute oder des Einsatzortes, um die hierfur spezifischen Gesundheitsrisiken zu erkennen, zu denen nicht nur die tropenspezifischen, sondern auch die individuell spezifischen hinzukommen, die unter der Summe der Umweltbelastungen Bedeutung erlangen konnen. Diese Thematik gewinnt unter dem Aspekt der neu formulierten berufsgenossenschaftlichen Grundsatze fur den -Arbeitsaufenthalt im Ausland unter besonderer klimatischer und gesundheitlicher Belastung- besondere Bedeutung. Angesprochen werden sollen besonders Arzte, Gesundheitsamter, werksarztliche Dienste, arztliche Dienste von Personalentsendeorganisationen und Berufsgenossenschaften."