Der Band ist den zwei Grundformen religiöser Kommunikation in der Antike gewidmet - zum einen dem Gebet, verstanden als an Gott oder die Götter gerichtete menschliche Bitte und Dank, Klage und Lob, zum anderen dem Orakel, verstanden als menschlich vermittelte und auf die Zukunft hin gedeutete Rede einer Gottheit. Diese Grundformen werden aus ägyptologischer, altorientalistischer, bibelwissenschaftlicher und gräzistischer Sicht betrachtet. Der Schwerpunkt liegt auf dem Hellenismus als einer Epoche der intensiven kulturellen Begegnung von Orient und Okzident und der damit verbundenen geistes- und literaturgeschichtlichen Veränderungen, die sich auch und gerade im Bereich der Religionen und ihrer Sprachformen niedergeschlagen haben. So bieten die hier versammelten Beiträge eine Übersicht über Formen und Strukturen von Orakeln und Gebeten im hellenistischen Ägypten, Vorderasien, Israel und Griechenland, zum anderen exemplarische Interpretationen ausgewählter Quellentexte. Mit Beiträgen von: Eva Cancik-Kirschbaum, Michael Erler, Anselm C. Hagedorn, Hermut Löhr, Thomas Paulsen, Joachim F. Quack, Karin Stella Schmidt, Martin Stadler, Andreas Wagner, Beat Weber, Markus Witte