Eine der bekanntesten und weltweit geschätzten Ausprägungen islamischer Kunst ist die glasierte Keramik osmanischer Zeit, die vom späten 15. bis 17. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte: Iznik, benannt nach der gleichnamigen Stadt in Westanatolien. Die hochwertigen Gegenstände - Teller, Schalen, Kannen, Krüge - werden von floralem, figürlichem oder abstraktem Dekor geziert. Die naturalistischen Blütenkompositionen oder Pflanzendarstellungen implizieren den Paradiesgarten. In Unterglasurmalerei gefertigt, weisen sie eine bemerkenswerte Farbigkeit in Blau-, Rot- und Grüntönen auf. Als Fliesen schmücken sie die Wände bedeutender Bauwerke islamischer Architektur, etwa der Moscheen und Paläste in Istanbul oder Edirne. In den Text dieses prächtig ausgestatteten Bandes fließen Kenntnisse aus 35 Jahren Recherche ein, die es dem Autor erlauben, eine neue und vollständige Sicht auf diese Kunstform zu entwickeln. Auf diese Weise entsteht eine fundierte Kultur- und Stilgeschichte, die auch den Verlusten durch Kriegszerstörung oder Erdbeben Rechnung trägt und den Einfluß deutlich macht, der dieser bedeutenden Kunstgattung auch außerhalb der islamischen Kultur zukommt.