Schillers Wallenstein mu¯te sich von Graf Illo, dem kaiserlichen Feldmarschall, vorwerfen lassen, die öSternenstundeö zum Handeln zu versõumen. Gemeint war damit die g³nstige Konstellation von Umstõnden, die nur eines k³hnen Entschlusses bedarf, um Gro¯es zu bewirken. In diesem Sinne hat Stefan Zweig seine öSternstunden der Menschheitö gestaltet. Wõhrend er sich aber in seinen Erzõhlungen auf die Dramatik im Geschehen beschrõnkte, ist bei der Auswahl und Darstellung der hier behandelten Ereignisse ein geschichtsphilosophisches Konzept unterlegt. Es geht um Vorgõnge, die f³r das Zusammenleben der Menschen bedeutsam geworden sind, um Schritte auf dem Weg zu einer humaneren Gesellschaftsordnung oder um Ausblicke auf eine solche - Taten, die Entwicklungen zum Abschlu¯ gebracht oder in Gang gesetzt, die Tore ge÷ffnet haben. Unter diesen Gesichtspunkten hat der Berliner Althistoriker Alexander Demandt dreizehn H÷hepunkte der Menschheitsgeschichte von Alexanders Einzug in Babylon bis zum Fall der Berliner Mauer ausgewõhlt. Er beschreibt die historischen, politischen, religions- und geistesgeschichtlichen Hintergr³nde, vor denen sich jene Ereignisse zutrugen, die der Welt den Weg in eine bessere Zukunft gewiesen haben.